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Umweltprogramm: Für jedes Neugeborene ein Baum

 

Strom sparen, Müll trennen, Fahrrad fahren: Maßnahmen zur CO2-Reduktion machen nicht vor Ländergrenzen halt, sondern sind ein weltweites Thema. Umso wichtiger ist der Austausch zwischen den Nationen, um den Klimaschutz voranzutreiben.

 

In Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg fand die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit geförderte Dialogveranstaltung „Connective Cities“ statt. Vertreter aus sieben verschiedenen Ländern tauschten dabei ihre Erfahrungen zu nachhaltiger Energieerzeugung und Energieeffizienz aus, im Fokus standen kommunale Projekte.

 

Die Ergebnisse wurden im Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) vorgestellt. Alexander Wagner, Projektleiter bei Connective Cities, Bernd Schmitt vom Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz der Stadt und Umwelt- und Kommunalreferente Wolfgang Kleiner erarbeiteten gemeinsam mit den Teilnehmern aus Würzburg, Hagen, Oldenburg, Mwanza (Tansania), Buffalo City (Südafrika), Portmore (Jamaika), Kragujevac (Serbien), Nablus (Palästina) und Skopje (Mazedonien) anhand von Praxisbeispielen Problemstellungen und versuchten sie zu lösen.

 

So gebe es im mazedonischen Skopje etwa das Problem, dass Fahrradwege oft durch Autos vollkommen zugeparkt werden. Um das Rad als Fortbewegungsmittel besser zu etablieren, wurde im Dialog eine kommunale Verkehrsüberwachung vorgeschlagen. Die serbischen Vertreter holten sich derweil Inspiration zur energetischen Sanierung von Gebäuden, um mit den vor Ort verfügbaren Technologien in Zukunft selbst Baumaßnahmen zu ergreifen.

 

Rad fahren, Bäume pflanzen

 

In der Diskussion ging es auch um mögliche CO2-Reduktion im Zusammenhang mit der Autonutzung. Denn gerade in den Entwicklungsländern seien Autos nach Angaben der Teilnehmer ein wichtiges Statussymbol der wachsenden Mittelschicht. Somit gelte es, das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel vom Image der „Fortbewegungsmittel der Armen“ zu befreien.

 

Die Vertreter der Wirtschaftsnationen konnten ihrer Meinung nach auch von der Arbeit in den Schwellenländern viel lernen: Durch die dort herrschende Ressourcenknappheit entstehen demnach interessante Ideen zum Klimaschutz, die oftmals kostengünstig und pragmatisch sind. In Jamaika sei zum Beispiel ein „Climate-Change-Park“ errichtet worden. Dort wird für jedes neu geborene Kind ein Baum gepflanzt.

 

In Tansania gebe es ebenfalls sogenannte „tree nurseries“, Aufzuchtstationen für Bäume, bei denen man auch lernen kann, wie andere Nutzgewächse angepflanzt werden. Außerdem sei in Ländern wie Jamaika oder Tansania die Beziehung zur Natur eine ganz andere als in der westlichen Welt. Das Leben im Einklang mit der Natur habe dort einen viel höheren Stellenwert, waren sich die Vertreter einig. In der Dialogveranstaltung wurde auch besprochen, wie man Bevölkerung und Entscheidungsträger für Nachhaltigkeit und regenerative Energieerzeugung sensibilisieren kann.

 

Darüber hinaus standen einige Exkursionen auf dem Programm des Treffens, zum Beispiel ein Ausflug zur Biogasanlage Wallrapp in Theilheim, die die Vertreter aus Tansania besonders beeindruckte. Denn in Mwanza gebe es Probleme mit der Mülltrennung und der Entsorgung organischen Mülls – die Biogasanlage verwertet ebendiesen.

 

„Connective Cities“ wurde bereits zum 16. Mal ausgetragen, aus den Evaluationen der vergangenen Veranstaltungen geht nach Angaben der Veranstalter hervor, dass die erarbeiteten Ideen und Projekte meist nicht nur erfolgreich umgesetzt werden, sondern dass die Kooperationen oft noch weit über den Workshop hinaus fortbestehen.

 

Quelle: MainPost online

Kerstin Schorpp16. Mai 2016

17:25 Uhr

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